Anlässlich des Internationalen Tages der allgemeinen Gesundheitsversorgung am 12. Dezember 2022 fordert die Ärztekammer Berlin mehr staatliche Unterstützung für die medizinische Versorgung nicht krankenversicherter Menschen. Die Verantwortung dürfe nicht auf ehrenamtlich getragene Strukturen abgewälzt und die Spendenbereitschaft der Menschen nicht vorausgesetzt werden. (…)
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11. Mai 2022: Kundgebung vor dem hessischen Landtag: Gesundheitsversorgung für alle!
Vor dem hessischen Landtag hat gestern ein Bündnis aus den Medinetzen Marburg und Gießen, politischen Akteur:innen der Parteien, der Landesärztekammer und ehrenamtlichen Trägern dazu aufgerufen, in Hessen einen anonymen Behandlungsschein sowie eine Clearingstelle, die Menschen wieder in eine Krankenversicherung bringt, einzurichten. Eine Petition von Medinetz ging dem voraus.
Kundgebung vor dem hessischen Landtag: Gesundheitsversorgung für alle!
April 2022: Lücke im deutschen Gesundheitssystem: Tausende Menschen nicht krankenversichert
Top-Thema 2022, Initiative Nachrichtenaufklärung (INA)
Der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen zufolge, hat jeder Mensch das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen gewährleistet. Und trotzdem fallen in Deutschland rund 61 000 Menschen durch das soziale Netz unserer Solidargemeinschaft. Bürokratische Hürden und Gesetzeslagen verhindern oftmals eine Versicherung bestimmter Personengruppen. Als ehemalig selbstständige oder privatversicherte Person, kann es zum Abrutschen in den Unversicherten Status kommen. Zum Artikel der Initiative Nachrichtenaufklärung
Pressespiegel 2021
06.05.2021: Einladung zur digitalen Pressekonferenz am 12. Mai 2021 um 13 Uhr
Krank und ohne Versicherungsschutz – Clearingstelle Mainz bringt ein Drittel der Ratsuchenden zurück in die Krankenversicherung! Ministerien bewilligen weitere Anlaufstellen in Koblenz, Worms und Ludwigshafen. Bericht über die Erfahrungen der Clearingstelle Krankenversicherung Rheinland-Pfalz.
Seit September 2019 wird die Arbeit der Clearingstelle Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz durch das Land Rheinland-Pfalz (Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz) finanziert. Dank der neuen Landesförderung ab 2021 kann die Beratungsarbeit nun ausgeweitet und die Erreichbarkeit regional verbessert werden. In Mainz ist diese Stelle angesiedelt beim Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.“. Seit 2019 wurden hier über 350 Menschen beraten. Seit Januar 2021 gibt es nun mit der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH (ÖFG), mit Beratungsangeboten in Ludwigshafen und Worms und seit März 2021 mit dem Caritasverband Koblenz e.V. drei zusätzliche Anlaufstellen.
Am 12. Mai 2021 möchten wir Sie gerne zu einer digitalen Konferenz einladen:
Forum sozialarbeit + gesundheit 4/ 2020: Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle
Interview mit Nele Kleinehanding und Johannes Lauxen
Pressespiegel 2019
19.09.2019: Land fördert Clearingstelle für Menschen ohne Krankenversicherung
Mainz (epd). Das Land Rheinland-Pfalz finanziert für zunächst ein Jahr die Arbeit einer Clearingstelle, die Menschen ohne Krankenversicherung hilft, wieder Zugang zum Gesundheitssystem zu bekommen. Der Mainzer Verein «Armut und Gesundheit in Deutschland» erhielt am Donnerstag einen Förderbescheid über rund 168.000 Euro. Schon zuvor hatte der Verein Personen ohne Versicherung beraten und in seinem medizinischen Zentrum in Mainz behandelt. Dank der Landesförderung soll die Beratungsarbeit nun ausgeweitet werden.
In einer gemeinsamen Presseerklärung von Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) und Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) heißt es, die Clearingstelle sei ein weiterer Schritt zu Armutsbekämpfung. «Die gesetzlichen Regelungen überfordern viele», erklärte Spiegel bei der Übergabe des Förderbescheids. In der Bundesrepublik unterliegen alle Personen, die sich im Land aufhalten, einer Krankenversicherungspflicht. Dennoch leben allein in Rheinland-Pfalz schätzungsweise mindestens 20.000 Menschen ohne gültigen Krankenversicherungsschutz.
Nach Angaben von Projektleiterin Nele Kleinehanding sind Personen aller gesellschaftlicher Schichten betroffen, darunter Wohnungslose, Zuwanderer aus anderen EU-Staaten, aber auch Privatversicherte mit Beitragsschulden. Aktuell seien rund zwei Drittel der Hilfesuchenden Deutsche und ein Drittel Ausländer. «Die Menschen werden von den Krankenkassen abgewimmelt und falsch beraten», sagte Kleinehanding dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Viele Menschen würden ihre Rechte nicht kennen, etwa, dass auch Versicherte mit Zahlungsrückständen Ansprüche auf Notfallversorgung hätten. Es gebe aber auch komplizierte Einzelfälle, in denen eine Aufnahme in die Krankenversicherung nicht möglich sei: «Wir wissen, wir werden nicht alle ins System bringen.» Für diesen Personenkreis und für Menschen, deren Fall noch nicht abschließend bearbeitet wurde, fordert der Verein «Armut und Gesundheit» einen Gesundheitsfonds, der Krankenhaus- und Behandlungskosten übernimmt.